Essayreihe der Ernst von Siemens Musikstiftung
Sophie Emilie Beha Katalysator am Puls der Zeit – 50 Jahre Ernst von Siemens Musikstiftung
Ernst von Siemens war vieles – auch ein Katalysator für die Künste. Indem er 1972 die Ernst von Siemens Musikstiftung gründete, ermöglichte er Projekte und Karrieren – und das weit über seine eigene Lebenszeit hinaus. Der Enkel des Firmengründers Werner von Siemens kam am 9. April 1903 etwas südwestlich von London in Coombe House Kingston Hill zur Welt. Seine Kindheit und Jugend verbrachte er auf dem familiären Anwesen, dem Heinen- hof in Potsdam, umgeben von zehn Hektar Park und zwei Seen. So idyllisch das auch klingen mag – Ernst von Siemens war gerade einmal 15 Jahre alt, als Deutschland und seine Verbündeten den Ersten Weltkrieg verloren. Noch wenige Monate zuvor war ihm vom Real-Gymnasium Potsdam ein Zeugnis ausgestellt worden: „Betragen: gut, Aufmerksamkeit und Fleiß: genügend; Reife zur Obersekunda.“ Nach dem Abitur ging Ernst von Siemens nach München, um dort, wie vom Vater Carl Friedrich verlangt, „ein technisches Fach“ zu studieren. Er entschied sich für Physik. Ernst von Siemens war fleißig: Bereits fünf Jahre später schrieb er seine Dissertation über Spektralmessungen. Gleichzeitig erkrankte er an Polio – unter deren Folgeschäden er sein Leben lang leiden würde, von der er sich aber nicht unterkriegen ließ. Zwei Jahre später, mit 26 Jahren, machte Ernst von Siemens den ersten Schritt ins Berufsleben, natürlich im Familienunternehmen. Über die Jahre hinweg stieg der leidenschaftliche Bergsteiger und Wanderer auch beruflich immer weiter auf: Im Jahr 1941 wurde er schließlich Generalbe- vollmächtigter des Unternehmens – mitten im Zweiten Weltkrieg, also zu einem denkbar schwierigen Zeitpunkt.[… in voller Länge als Druckversion erhältlich….]